TSV Breitenberg : TSV Weddelbrook II 3:2 (0:2) von Lars Pahl

28.10.2018

TSV-Aufstellung: Fritz Harder – Lars Hendrik Pahl, Jannick Wulff, Marc Randschau – Eric Frietsch, Tim Bewernick, Tim-Ole Wolk, Mogens Hagemann, Lasse Harders – Jufo Möller, Maurice Diedrichsen

Eingewechselt: Christian Randschau (45.), Kevin Beecken (60.), Rene Radloff (75.), Andre de Vries (80.)

TSV-Tore: Jannick Wulff 1:2 (50.), Lasse Harders 2:2 (52.), Mogens Hagemann 3:2 (90.)

Nachdem der SVHU bereits am Freitag souverän gegen Lentföhrden gewann, musste der TSV gegen das Schlusslicht aus Weddelbrook nachlegen, um vorne dran bleiben zu können. Dies sollte eine vermeintlich lösbare Aufgabe sein. Man war gut besetzt und hat in den letzten Wochen ordentliche Leistungen abgeliefert. Dies führte wohl bei einigen Breitenberger Spielern leider auch dazu, dieses Spiel als Selbstläufer anzusehen. Denn die Heimelf bekam in der ersten Hälfte überhaupt keinen Fuß auf den Boden. In der Abwehr verlor man zu viele Zweikämpfe gegen die Weddelbrooker Stürmer, im Mittelfeld ließ man seine Gegenspieler nach Belieben gewähren und brachte selbst kaum einen Ball zu einem Mitspieler und im Sturm landete man keinen Stich gegen die Gästeabwehr. Insgesamt ein schlechter Mix, um ein Spiel gewinnen zu wollen.

Die Weddelbrooker machten es hingegen geschickt. Sie suchten entweder ihren robusten Stürmer, der die Bälle gut verwertete oder schickten immer wieder ihren schnellen Angreifer, der oftmals durchbrechen konnte. Dazu kam, dass in der gesamten Breitenberger Defensivabteilung die Zuordnung komplett fehlte und man wie ein aufgeschreckter Hühnerhaufen über den Platz lief. Dies zeigte sich auch beim 1:0 für die Gäste. Die Breitenberger bekamen nie Zugriff zum Gegenspieler, teilweise wurde noch über den Ball geschlagen, immer wieder erreichte der Ball so einen Spierler der Gäste, bis dann letztendlich ein gegnerischer Angreifer allein vor Fritz stand und diesem keine Chance mehr ließ. Anstatt dies als Warnschuss aufzunehmen, hatte man das Gefühl, dass die Breitenberger nun ihren gesamten Mut verloren hatten. Spielerisch ging nach vorne nichts und die Standardsituationen wurden allesamt schlecht ausgeführt, sodass man auch so für keine Gefahr sorgen konnte. Ganz im Gegenteil, bei eigenen Standards gab man auch hinten die Ordnung komplett auf und verteidigte teilweise 1:1 gegen den Mann. So auch in der 35. Spielminute. Nach einer eigenen Ecke kommt der Ball lang auf den robusten Weddelbrooker Stürmer, der legt geschickt ab und kann so direkt drei Breitenberger Verteidiger narren, sodass der Weddelbrooker außen durch war. Dieser bringt den Ball in den Strafraum, wo natürlich wieder ein Weddelbrooker komplett allein gelassen wurde und so zum 2:0 einnetzen konnte. Vom TSV kam danach in der ersten Halbzeit gar nichts mehr, sodass es vollkommen verdient mit einem 2-Tore Rückstand in die Kabinen ging. Dies war wirklich eine indiskutable Leistung, bei der sich jeder Spieler selbst hinterfragen sollte, ob man an Einstellung und Trainingsbeteiligung nicht etwas ändern sollte. Dementsprechend angefressen saßen die Spieler auch in der Kabine. Da man nun aber wirklich gar nichts mehr zu verlieren hatte, nahm man sich vor, den Frust in positive Energie zu wandeln und in der zweiten Halbzeit nochmal alles zu versuchen, um noch etwas Zählbares in Breitenberg zu behalten.

Dies merkte man der Mannschaft auch an. In der 50. Spielminute tauchte dann Lars vorne im gegnerischen Strafraum auf und holte eine Bogenlampe zu Boden. Schon unterwegs in die falsche Richtung vom Tor weg, wurde er von hinten gedrückt und ging mit seinem Gegenspieler zu Boden. Der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter, eine sehr harte Entscheidung. Jannick Wulff ließ sich die Chance jedoch nicht nehmen und verwandelte souverän zum Anschluss. Nun witterten die Breitenberger wieder ihre Chance und machten weiter Druck nach vorne. Nur zwei Minuten später kam der Ball halbhoch auf Lasse, der den Ball aus 18 Metern volley nahm und ihn unhaltbar neben den linken Pfosten setzte. Innerhalb kürzester Zeit war man wieder im Spiel und hatte nun die Möglichkeit, das Spiel mit dem Schwung der ersten Minuten für sich zu entscheiden. Allerdings hatte man nun plötzlich auch wieder etwas zu verlieren und dies steckte wohl auch in den Breitenberger Köpfen. Man bestimmte zwar nun komplett das Spiel und stand auch hinten wesentlich sicherer, allerdings hatte man das Gefühl, dass die Handbremse wieder etwas angezogen wurde. Man kam zwar durchaus noch zu guten Torannäherungen, allerdings ohne dabei den letzten Willen zu zeigen, das Tor zu erzwingen. Die 100 prozentigen Tormöglichkeiten blieben somit aus. Als schon alle, die 22 Spieler als auch die zahlreichen Zuschauer, dachten, dass es letztendlich bei der Punkteteilung bleibt, bekam Mogens nochmal den Ball auf der linken Seite. Der tankt sich an der Grundlinie gegen seine Gegenspieler durch, zieht aus spitzem Winkel ab und trifft nur den Torwart. Dieser kann den Ball jedoch nur nach vorne abprallen lassen, sodass er direkt wieder zu Mogens gerät. Der lässt sich die zweite Chance nicht nehmen und verwandelt ins lange Eck zum vielumjubelten und ganz wichtigen Siegtor.

Der TSV gewinnt damit letztendlich sehr, sehr glücklich und aus Weddelbrooker Sicht auch unverdient, da die Weddelbrooker ein sehr gutes Auswärtsspiel boten und den TSV geschickt in Bedrängnis brachten. Wer weiß wie lange die Breitenberger Glückssträhne noch anhält. Auf Breitenberger Seite sollte man aber durchaus vorsichtig sein, das Glück nicht zu überstrapazieren.